Stell dir eine Welt vor, in der die Liebe den Ton angibt und jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit anerkannt und geschätzt wird. Eine Welt, in der alle Kinder als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft gesehen und ihre Emotionen als wertvolle Ausdrucksformen gefeiert werden. In dieser Welt gibt es keinen Platz für Schuldzuweisungen oder Ausgrenzung. Stattdessen übernehmen die Menschen Verantwortung für ihr Handeln und gehen die Herausforderungen der Zeit mit Mut und Innovationsgeist an.
In dieser Welt werden die Grenzen von Kindern geachtet und verteidigt, und jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft oder seinen Eigenheiten, findet einen sicheren Platz. Es ist eine Welt, in der Mitgefühl und Hilfsbereitschaft an erster Stelle stehen und in der jeder seine einzigartigen Gaben und Talente voll einbringen kann.
Diese Vision mag utopisch erscheinen, aber sie ist näher, als wir denken. Jeder von uns kann dazu beitragen, diese Welt zu erschaffen, indem wir mit offenem Herzen und einem Geist der Verbundenheit handeln. Indem wir uns gegenseitig unterstützen und füreinander da sind, können wir eine Welt schaffen, in der Liebe und Frieden regieren.
In unserem Alltag mit Kindern können wir bereits heute Schritte in diese Richtung gehen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren.
Friedvolle Sprache und Kommunikation
Sprache formt Realität, und jedes Wort, das wir sprechen, hat eine Wirkung auf unser Denken und Fühlen. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu machen, welche Ausdrücke wir verwenden und welches Bild von der Welt wir damit vermitteln. Denn…
Es ist nicht „wurscht“, wie du sprichst. Jedes Wort erzeugt ein Bild in deinem Geist.
Wusstest du, dass es dennoch unzählige kriegerische und gewaltvolle Ausdrücke in unserer Alltagssprache gibt?
Hier sind einige Beispiele und Vorschläge für alternative Formulierungen:
Anstatt: „Das ist ja der Supergau!“
Besser: „Das finde ich furchtbar/tragisch/verheerend…“
Anstatt: „Hier sieht es ja aus wie auf einem Schlachtfeld.“
Besser: „Ich finde es hier ganz schön chaotisch.“
Anstatt: „Da hat ja eine Bombe eingeschlagen.“
Besser: „Wow. Ich sehe hier ganz viele Dinge herumliegen.“
Anstatt: „Spann mich nicht auf die Folter“
Besser: „Ich bin schon so neugierig, was du mir erzählen wirst.“
Nicht nur, dass wir gewaltvolle Bilder in uns durch kriegerische Ausdrücke erzeugen. Wir relativieren dadurch auch die Erfahrung von Menschen aus Kriegsgebieten, wenn wir z.B. ein chaotisches Kinderzimmer mit einem Schlachtfeld gleichsetzen.
Ich bin überzeugt, dass wir durch den bewussten Umgang mit Sprache Samen des Friedens und der Verbindung säen können. Lasst uns also gemeinsam bewusst neue Ausdrücke wählen. Denn „Die Sprache ist der Programmiercode unserer Realität“ — wie Veit Lindau es so passend ausdrückte.
Doch der Wandel hin zu einer friedvolleren Welt endet nicht bei der Sprache allein – er erfordert ein Umdenken im alltäglichen Handeln hin zu einer bewussteren Präsenz im Umgang mit unseren Kindern.
Checkliste für einen präsenten, friedvollen Alltag mit deinen Kindern:
- Höre deinen Kindern ganz präsent zu, ohne gleich zu kommentieren. Ihre Gefühle und Gedanken sind wichtig und verdienen Beachtung.
- Vermeide Belehrungen und setze stattdessen auf liebevolle Kommunikation. Zeige Verständnis für ihre Perspektive und ermutige sie, ihre Gefühle auszudrücken.
- Starte den Tag ruhig und entspannt, um eine positive Atmosphäre zu schaffen. Eine harmonische Morgenroutine kann den Ton für den restlichen Tag setzen.
- Körperkontakt stärkt die Verbindung und das Sicherheitsgefühl deiner Kinder. Umarme sie, halte ihre Hand und zeige ihnen so deine Liebe und Zuneigung.
- Verbringe Zeit in der Natur, ohne Ablenkung durch digitale Geräte. Die Schönheit der Natur kann uns helfen, uns zu erden und im Moment zu sein.
- Achte auf bewussten und kindgerechten Medienkonsum. Wähle Programme und Filme aus, die positive Werte vermitteln und die Fantasie deiner Kinder anregen.
- Praktiziere Yoga gemeinsam mit deinen Kindern, um Entspannung und Verbundenheit zu fördern. Yoga kann eine wunderbare Möglichkeit sein, Stress abzubauen und sich gemeinsam zu entspannen.
Die transformative Kraft der Meditation:
“Be the change you wish to see in the world”, hat schon Gandhi gesagt. Wenn du also mehr Frieden in der Welt möchtest, dann schaue zuerst nach innen und kultiviere diesen Frieden in DIR. Wege dahin sind Introspektion, Kontemplation und meditative Praxis . Als Jungmama war ich oft überfordert und unsicher, wie Mutterschaft überhaupt funktioniert. Doch statt nach äußeren Lösungen zu suchen, begann ich, nach innen zu lauschen.
Die Meditation war anfangs eine Herausforderung für mich, da meine Gedanken wild umherwirbelten und mich oft aus der Ruhe brachten. Doch indem ich meinen Fokus nach innen richtete und mich auf die Stille in meinem Geist konzentrierte, begann ich eine tiefe innere Ruhe zu finden. Die Meditation half mir, mich von äußeren Einflüssen zu lösen und eine innere Gelassenheit zu entwickeln.
Meine Einladung an dich ist es, tägliche Räume der Stille für dich zu finden und dich von deinem inneren Frieden leiten zu lassen. Lass dich nicht von den turbulenten Gedanken in deinem Geist irritieren, sondern vertraue auf die Kraft der Stille. Lausche nach innen. Und lausche den Antworten und dem tiefen Frieden, der in dir steckt. Denn nur wenn wir selbst in unserer Mitte ruhen und mit innerem Frieden agieren, können wir auch unseren Kindern Halt und Sicherheit geben.
Mantren für Verbundenheit und Frieden
Neben der Meditation gibt es eine weitere kraftvolle kontemplative Praxis, die Frieden und Harmonie in den Alltag mit deinen Kindern bringen kann: die Rezitation von Mantren. Mantren sind heilige Silben, Wörter oder Sätze, die eine positive Wirkung auf den geisten, emotionalen und auch physischen Zustand haben können.
Eine einfache und zugleich wirkungsvolle Übung ist es, gemeinsam mit deinen Kindern ein Mantra zu rezitieren. Dieses Mantra gehört seit ein paar Wochen zur Morgenroutine meiner Tochter und mir. Wir setzen uns dafür gegenüber von einander hin und singen gemeinsam dieses Lied:
„I am happy
I am good
I am happy
I am good
Satnam, satnam, satnam ji!
Wahe guru wahe guru wahe guru ji“
🎵 Unsere liebste Version dieses Mantras ist von Snatam Kaur.
Probier es aus und spür selbst, wie die Kraft von Mantren Frieden und Freude in euer Zuhause bringt!
Gemeinsam Frieden bewirken
Zum Abschluss bleibt mir nur noch eines zu sagen:
Egal ob du in der Klasse, in der Küche oder im Büro stehst – Du bist wichtig. Du machst einen Unterschied.
Durch dein Vorbild trägst du einen wertvollen Beitrag zu einer neuen, friedvollen Welt bei. Deine Worte und Taten schlagen Wellen und wirken sich auf deine Kinder, deine Famile und dein gesamtes Umfeld aus.
Gemeinsam können wir Großes bewirken – für uns und für unsere Kinder.
DANKE, dass du Teil dieser Veränderung bist!
Deine Hanna