Manchmal, wenn es leise und dunkel wird, schaut mich mein Sohn mit großen und besorgten Augen an. Ich weiß schon, was dann kommt, und beginne vorbeugend tiefer zu atmen.
„Mama. Ich hab‘ Angst, dass ich sterben könnte!“ Immer wieder versetzt mich dieser Satz in Angst. Die größte Angst, die ich als Mama überhaupt haben kann. In solchen Momenten schreit eine Stimme in mir „Du wirst einfach nicht sterben. Aus Punkt Ende. Komm, wir machen jetzt etwas Lustiges, um uns abzulenken.“ In den meisten Fällen kann ich diese Erstreaktion aber abwenden. Ich atme einfach. Ich spüre die Enge. Ich spüre die Ohnmacht. Ich spüre ihn mit seiner Angst.
Ich halte seine Hand und schaue ihn an. „Hm. Das ist wirklich ein gruseliger Gedanke. Ich kann dich verstehen. Ich hab‘ auch Angst, dass du sterben könntest.“
Sobald ich diese Worte ausgesprochen habe, verändert sich etwas in meinem Sohn. Seine Schultern werden entspannter. Er atmet wieder tiefer. Er weiß, dass er mit seinen Sorgen kommen kann. Sie werden gehört und ernst genommen.
Jetzt zu Samhain/Halloween/Allerheiligen sind die Toten um uns herum wieder präsenter. Da gibt es den Urliopa, der nun wieder öfter in den Gedanken auftaucht. Da gibt es Sehnsucht. Da gibt es Fragen.
- Wo ist der Urliopa? Ist er schon wieder ein Baby?
- Was passiert, wenn man stirbt?
- Gibt es eine Seele?
- Wo geht die hin?
- Hat sie eine Farbe?
Ich liebe es, mit ihm über solche Dinge zu philosophieren.
Vincent meint übrigens, Urliopa ist schon wieder ein Baby und startet eine nächste Runde auf dieser Erde.
Wie geht ihr mit dem Thema Tod mit Kindern um? Was löst dieser Gedanke bei euch aus?
Habt ein wunderschönes Wochenende mit vielen tiefen und zauberhaften Begegnungen!
Alles Liebe, Hanna