Immer wieder wirst du in meiner Arbeit von dem Begriff „das Innere Kind“ lesen. Aber wer oder was ist das denn jetzt genau?
Stell dir vor, du bist ein 5-jähriges Kind: Wild, neugierig, laut, dreckig, voller Leben. Durch deine Impulsivität eckst du immer wieder bei den Erwachsenen in deinem Leben an. Sie wollen dich erziehen, belehren – zähmen. Und es gelingt ihnen auch. Dadurch, dass du für manche Dinge belohnt und für andere Verhaltensweisen bestraft wirst, kreierst du Annahmen über dich und die Welt.
Aussagen wie: „Man muss…“, „Die Welt ist…“, „Ich bin…“ usw. zeigen dir ganz oft solche Glaubenssätze.
All diese Annahmen werden dir und deinem wilden, freien Geist aber nicht gerecht. Die Seele weiß das, und es tut weh, von den Menschen, die einem am nächsten stehen, nicht als vollkommen und perfekt gesehen zu werden.
Der Schmerz ist für Kinder so schwer zu ertragen, dass sie diesen Persönlichkeitsanteil von sich abspalten, um gut durchs Leben zu gehen. Sie beginnen, sich ihrer Umgebung anzupassen, und vergessen ganz oft selbst, was sie in Wahrheit sind.
Mit dieser Beschreibung will ich übrigens keinem Erwachsenen Schuldgefühle machen. Dieser Mechanismus ist in unserer Gesellschaft so verbreitet, dass der Fehler (noch) nicht vollständig erkannt wurde. Ich bin zutiefst überzeugt, das JEDER MENSCH zu JEDEM ZEITPUNKT das ihm Bestmögliche leistet. Ich glaube, wir brauchen diesen Schmerz zum Teil auch, um zu erwachen und zu wachsen.
Diese verkannten Genies – mit verletzten, trotzigen, wütenden, verdrängten Persönlichkeitsanteilen in sich – werden dann groß und bekommen selbst Kinder:
Genau das ist oft der Moment, an dem sie mit ihrem eigenen Inneren Kind wieder in Berührung kommen:
- Das eigene Kind liegt tobend am Boden, und auch in mir tobt ein Orkan. Wo kommt der her?
- Mein Kind kommt traurig nach Hause, denn es wurde nicht zur Geburtstagsparty des Freundes eingeladen. Und in mir selbst taucht eine uralte Trauer wieder auf. Wo kommt die her?
- Die eigenen Kinder toben nackig durch den Garten, sind vergnügt und die pure Freude. Und irgendwie kann ich diese kindliche Freude gar nicht richtig aushalten. Ich will sie darin stoppen, so ausgelassen zu sein. Wo kommt das her?
In all diesen Situationen könnte dein Inneres Kind getriggert worden sein.
Was hilft deinem Inneren Kind nun dabei, sich zu entspannen?
Seit Jahren beschäftige ich mich mit meinem Inneren Kind. Ich komm ja gar nicht aus, bin ich ja privat und beruflich mit diesen kleinen, grandiosen, wilden Geistern beschäftigt… 😉
meine Tipps für dein Inneres Kind:
- Esse deine Lieblingsspeise als Kind (am besten mit den Fingern)
- Geh auf einen Spielplatz und schaukle
- Lass dir von deinen Kindern das Spielen wieder beibringen
- Tanze ausgelassen durchs Wohnzimmer
- Mach mal NIX – gar nix
- Erfinde eine Geheimsprache und teile sie mit einem 2. Genie
- Komm ins Kinderyoga mit deinen (Inneren) Kindern – das hilft!
- Lies ein Kinderbuch
- Schau einen Disneyfilm
- Fahr 50 Runden auf dem Parkplatz mit deinem Fahrrad
- Flechte einen Blumenkranz
- Beobachte Insekten
- Setz dich in eine Wasserpfütze
- Iss ein Eis
- Hab dich lieb
- Schneide Grimassen
- Sei albern und verrückt
- Lache grundlos
- Vergib dir und deinen Eltern
Hast du selbst Ideen für dein Inneres Kind? Ich freu‘ mich, wenn du mich daran teilhaben lässt. Schreib mir einfach!