Letzten Sonntag hatte ich seit 7 Monaten wieder die Möglichkeit mit Menschen live zu arbeiten und zu spielen. Im Rahmen des „Lehrgangs zum Glück“ war ich schon des Öfteren als Referentin zu Gast. Dieser Seminartag war allerdings etwas ganz Besonderes. Die Lehrgangsteilnehmer*innen kamen größtenteils aus dem schulischen Bereich und erzählten von ihren letzten Monaten. Sie stellten Fragen, wie sie die Kinder bestmöglich durch diese Zeit begleiten könnten und was sie sich Gutes tun können, um wieder Zuversicht zu spüren.
Zu viel wurde meiner Meinung nach in den letzten Monaten auf den Rücken der Kinder, Eltern und Pädgagog*innen ausgetragen. Und nun ist bei vielen die Batterie leer. Wer sich zumindest ansatzweise mit kindlicher Entwicklung und den Grundbedürfnissen des Menschen beschäftigt, weiß welchen Stress die letzten Monate vor allem bei Kindern ausgelöst haben.
Nun ist ein Ende in Sicht. Menschen reservieren Tische in Lokalen und gehen wieder zum Sport. Das ist wunderbar und auch ich freu mich auf meinen Lieblingsvietnamesen.ABER: Was machen wir jetzt? Wie heilen wir Wunden, die durch Corona-Maßnahmen entstanden sind?
Wer hütet und heilt nun Kindheit?
Die Situationen sind komplex und die eine Pauschallösung gibt es nicht. Dennoch habe ich an diesem Seminar-Sonntag mit all diesen mutigen und wachen Hüter*innen der Kindheit eines erkannt.
Es braucht nicht noch mehr TUN. Es braucht eine neue Haltung kleinen und großen Kindern gegenüber:
- Es braucht Menschen, die da SIND und lauschen
- Es braucht Menschen, die durch ihre Präsenz den Raum halten, sodass die Wunden da sein dürfen und somit Heilung geschehen kann
- Es braucht wache Ohren und offene Herzen für die Nöte der Menschen
- Es braucht Menschen, die mit Zuversicht sagen: „Ich sehe, dass du das schaffst!
- Es braucht Menschen, die abwarten können und Zeit geben.
- Wie du zu dieser Haltung kommst, können dir am besten dein Inneres Kind und die Kinder um dich herum zeigen.
- Was ist deine Erfahrung im Leben mit Kindern in Zeiten der Pandemie? Schreib sie mir doch in den Kommentaren.
Deine Hanna